Mitterode


Die Flurnamen in der Gemarkung Mitterode

Der Buchgraben
Nach dem Buchenwald benannt, grenzt an den Schieberg (Schiedberg) an.

Am Grimmestein, Krimmestein auf Katasterblättern
Grimm, Grimme, u. a. verbreiteter Über- Name, auf Menschen bez. Unfreundlich, grimmig, grim, grimmiger Wüterich.
Der Flurname bezeichnet einen unfreundlichen, grimmigen, tonigen schwer zu bearbeitenden steinigen Boden.

Die Gemeinde
Nordöstlich des Dorfes. Waldbesitz der Gemeinde Mitterode.

Die Aue u. der Aurain
Mundartlich: Aiwe u. der Airain, unterhalb des Dorfes.

Der Küchenberg
Berg im Norden der Gemarkung, mit Wald und wenig Ackerland. Der Berg wird an Sonnentagen von morgens bis abends von der Sonne beschienen, nimmt somit viel Wärme auf. Wenn es nun, besonders in den Abendstunden zu einem Regen kommt, steigen Dampfwolken auf, wie aus einer Küche. Daher stammt der Name.

Der kleine Grund
Kleines Tal das vor dem Küchenberg beginnt und im Dorf nahe dem Anger endet. Mit kleinem
Wasserlauf und einem Brunnen am Unterlauf.

Die Grinne
Fälschlich die Grüne geschrieben, heißt ein grinniger, grandiger, toniger Boden, der sich schwer bearbeiten lässt.

Die Waldburgsliethe
Schließt sich an das Gilseroth und an die Grundseite an. Staatswald, Privatwald und Ackerland. Walpurgsleitte 1585, Walburgsleidt 1595, mundartlich Walpersliethe.

Im Siegen
Flurstück das sich an den Zielstock in Richtung Mitterode anschließt. Der Name bedeutet: Sieg(en) ist eine nasse, sumpfige Stelle, so die Siegendelle, uff dem Siegen 1420.

Am Eckweg
Der Name nennt den Feldweg, wie er bis zur Flurbereinigung um 1949 verlief und die anliegende Flur.


Der Simsengraben
Feuchtes Gelände, das als der Name entstand, u.a. mit Simsen (Binsen) bewachsen war.

Der Heckmannsgraben
Liegt oberhalb vom Simsengraben. Nach den Bauern Heckmann benannt, die seit 1671 bis 1795 in Mitterode, in 37 wohnten.

Das Hegeholz
War früher einmal eine Schonung.

Der Wolfgraben
Sein Name erinnert an den Wolf.

Die beiden Schadengraben (Scharrgruben)
Bei der Beschreibung des Gerichtsringes Sontra, in den Jahren 1430/35 wurden die beiden Schadengruben, von den Ältesten des Dorfes Wellingerode, Hermann Kochewoll und Werner Korber so genannt. Sie liegen unterhalb des Hofes Urlettig. Auf späteren Flurkarten erscheinen sie mit der Bezeichnung Scharrengraben. Sie sind den Einwohnern zu Mitterode unter dem Namen Schoalegruben bekannt. Die beiden Gruben heißen Scharrgruben. Hier wurde einst gescharrt (= gegraben, gebrochen).
Zwei Steinbrüche sind damit gemeint.

Die Dickendelle
Unweit von den Scharrgruben finden wir eine andere Flurbezeichnung die ebenfalls zu einem entfremdeten Namen gekommen ist. Auf heutigen Katasterblättern lesen wir Dunkel Delle. Der Name dieses Flurstückes könnte seiner Lage wegen richtig sein, ist es aber nicht so. der bekannte Name Dinkeldell ist vor wie nach richtig. Dem guten Boden und der geschützten Lage wegen, konnte hier schon vor langer Zeit der Dinkel angebaut werden.
Dinkel ist eine alte Weizensorte.

Der Ibenberg (auch Iwenberg)
Wenn man oberhalb des Hofes Urlettig des Wegs nach Stadthosbach geht, kommt man an Ende des Urlettiger Besitzes an diesen Berg. Der Name Ibenberg ist eine mundartliche Benennung. Eibenberg ist der richtige Name.
Eiben sind Bäume, dessen Wildform es nur noch vereinzelt gibt. An dem genannten Berg gibt es noch einige Eiben, die aber in dem Buchenhochwald ein kärgliches Dasein führen müssen. Sie stehen unter Naturschutz.

Die Lücke
Oberhalb des Hofes Urlettig, am Wege nach Mitterode stand früher eine große Buche. Von dieser Stelle konnte man den Alheimer sehen.
Der hier gelegene Wald gehörte bis 1962 zum Gutsbezirk Urlettig. Er wurde damals vom Staat gekauft.
Die große Buche wurde schon vor 50 Jahren gefällt. Den Alheimer kann man nicht mehr sehen, weil die Bäume an der Straße nach Stadthosbach zu groß geworden sind.

Das Eicholz
Ursprünglich Eichen- und Buchenwald, grenzt an den Daumen und Grund an. Der östliche Teil, der bis 1807 den von Diede zustand, kam danach an den Staatsforst. Der westliche, größere Teil gehörte zum Hof Urlettig und wurde damals vom Staatsforst gekauft.

Iwertsweg/Iwersweg
Mit dem Namen ist der Weg gemeint, der am Anger beginnt, über den Friedhof entlang führt und dann nach links in Richtung Küchenberg abbiegt. Der Name dieses Weges war, aus dem alten Wort „Iwert, Iwer“ entstanden. Ein Iwer ist die Bezeichnung für eine Böschung, einen Rain, einen Damm und Wall.
Der Weg war so tief, dass man von einem beladenen Erntewagen nur die oberen Garbenlagen sehen konnte. Er war in Laufe der Zeit durch Unwetter, bei dem die Erde weggespült wurde zu dieser Tiefe gekommen.
Die Breite des Weges war so schmal, dass nur ein Wagen Platz hatte. Wenn ein Wagenbesitzer den Weg befahren wollte, musste er zuerst feststellen, ob ihm jemand entgegen kam. Oftmals gab der Einfahrende mit seiner Peitsche ein Zeichen, dass er unterwegs war. Oftmals musste ein Familienmitglied, auch Kinder, oben am Acker und am Weg entlang gehen und nachsehen, ob der Weg frei war. Hier war kein Gegenverkehr möglich.
Es gab mehrere Hohlwege in der Mitteröder Feldmark.
Am Ende der Flurbereinigung 1948 wurde mit der Zuschüttung der Hohlwege begonnen. Am Bachmannschen Grundstück kann man noch sehen, wie so ein Hohlweg ausgesehen hat.

Der Schiedberg, jetzt Schieberg genannt
Dieser Berg liegt im Ostteil der Gemarkung Mitterode. Im Jahre 1745 wird der Berg in der Ortsbeschreibung von Mitterode „Schiedberg“ genannt. Dieser Name ist als ältere mundartliche Bezeichnung richtig. Der Berg müsste eigentlich „Scheidberg“ heißen.
Ein Scheid, mundartlich Schied, ist ein von einem Baumstamm mit einer Axt abgespaltenes Stück. Was hier die Axt getan hat, das ist bei diesem Berg durch die Grenzziehung geschehen. Der Bergkamm des Schiedberges war einst ein Teil der Grenze zwischen der Flur des landgräflichen Dorfes Mitterode und der, dem St. Cyiriacus-Stiftes in Eschwege gehörenden Flur des wüst gewordenen Dorfes Hilgersrode.
Der Südwesthang des Berges war bis 1425 denen von Müterode und ab 1425-1807 denen von Diede als Lehen von Hessen gegeben. Die Dieden nutzten dieses Flurstück, damals ein gut bestandener Eichenhochwald, für ihre eigenen Zwecke. Die Einwohner von Mitterode hatten hier 1807 keine Holz- und Hutrechte. Nach dem Aussterben der Dieden im Jahre 1807 und dem Abzug der Franzosen 1813 kam dies Flur an die Gemeinde Mitterode, die sie vor dem 1. Weltkrieg an den Staatsforst verkaufte. Mit dem Erlös sollte in Mitterode eine neue Kirche gebaut werden. Der 1. Weltkreig und die inflation machten dieses Vorhaben zunichte. „Ein Berg für ein Brot“, so sagt man in Mitterode.
Die Nordseite (die Eichliethe mit Eichberg und Eichgraben) gehörte dem St. Cyriacus-Stift in Eschwege, bis es 1527 als Folge der Reformation geschlossen wurde. Die Flur kam Landgraf Philipp von Hessen und als hessisches Lehen an die von Diede, ebenfalls bis 1807.
Der heutige Kirchenwald, der den oberen Teil der Eichliethe ausmacht, dürfe nach 1527 an die Kirchengemeinde Mitterode gekommen sein. Der übrige Wald, Acker und Wiesen gingen zur Zeit der Bauernbefreiung (1807-1835 etwa) in Privatbesitz.
Der heutige Privatwald des Schiedberges, der hier Eichberg heißt, gehörte früher zur Hilgersroder Flur. Nach einer mündlichen Überlieferung verlief die Grenze vom Zielstock über den östlichen Teil des Siegen, über die Kreisstraße bis zu der Stelle, wo der schon genannte Staatswald an den Privatwald angrenzt. Von hier aus gerade den Berg hinauf.

Flurnamen in der Gemarkung Mitterode:

  • Rote Seite

  • Greweseite

  • Römerszahn (Reimelshan)

  • *Hilgerode

  • Eichgraben

  • Römerszahn

  • An der Speckmühle

  • Dörnberg

  • Mertzenberg

  • Leere u. Schloßmühle

  • Waldburgsliethe

  • Gilsteroth

  • Grundseite

  • Eichholz

  • Grundrain

  • Eckweg und Schweinsgrube

  • Im Siegen

  • Wiedhecke

  • Siegendelle

  • Lehmkutte

  • Lücke

  • Daumen

  • Sand

  • Dinkeldelle

  • Eichberg Eichlieth

  • Iwersweg

  • Mortel (Moortal)

  • Buchgraben

  • Die Gemeinde

  • Die Süsse

  • An der Trift

  • Bornrain

  • Kleiner Grund

  • Am Kückenberg

  • Schulberg

  • Am Alpstein

  • Wolfsgraben

  • Grinne

  • Simsengrabe, Flachsröste

  • Heckmannsgraben

  • Hegeolz u. Bombenlöcher

  • Roter Rain

  • Bärengraben

  • Gerstück

  • Teich an der Urlettiger Straße

  • Krimmestein

  • Konstorien

  • Speckmüllerskeller u. Tanzbuche

* verschwundene Siedlungen

 

Ferien u. Erholung

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